Besuch der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg in der WEQUA Bildungsstätte Lübbenau/Spreewald
Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, besuchte am 9. März 2017 die Bildungsstätte der WEQUA GmbH im Gewerbepark in Lübbenau/Spreewald. Sie traf sich vor Ort mit den neuen Nachbarn der Stadt und machte sich ein Bild von den erfolgreichen Maßnahmen zur Integration.Zuerst weilte sie in einem allgemeinen Integrationskurs. Dieser erstreckt sich über eine Dauer von 6 Monaten und endet mit der Abschlussprüfung im Sprachniveau B1. Drei Wochen der Kursdauer dienen zum Kennen lernen von Land und Leuten. Auch dieser Teil endet mit einer Prüfung. Die Maßnahme Deutsch für Flüchtlinge(Dff) erfährt eine Förderung durch das Land Brandenburg.
An ihm können sowohl geförderte Teilnehmer des BMAF als auch andere Teilnehmer (Dff) sich beteiligen. Hier werden wichtige Themen aus dem alltäglichen Leben behandelt, wie zum Beispiel Arbeit und Beruf, Aus- und Weiterbildung, Betreuung und Erziehung von Kindern, Freizeit und soziale Kontakte, Gesundheit und Hygiene, Wohnen. Außerdem lernen sie, Briefe und E-Mails auf Deutsch zu schreiben, Formulare auszufüllen, zu telefonieren oder sich auf eine Arbeitsstelle zu bewerben. Es erfolgt die Vorbereitung zur Integration in den Arbeitsmarkt.
Dr. Doris Lemmermeier stellte den Kursteilnehmern folgende Fragen: Welche Ziele verfolgen sie in Deutschland? Denken sie an Rückkehr in ihr Heimatland? Wie ist ihre Wohnsituation? Welche Ausbildung streben sie an? Wo befindet sich die Familie? Wie schwer ist es, Deutsch zu lernen?
Die Antworten der Teilnehmer waren: Jeder der Anwesenden möchte sich in Deutschland eine Zukunft aufbauen, eine Ausbildung durchlaufen, Arbeit finden, eine eigene Familie gründen. Deutlich wurde auch, dass die meisten von ihnen schon einen Beruf gelernt haben, den sie nun in Deutschland ausüben möchten. Zurück in kriegszerstörte Länder will keiner. Besucht wurde ein zweiter Kurs, eine übergangsweise Aktivierungsmaßnahme nach § 45 SGB III., der prinzipiell keinen Deutschsprachkurs darstellt. Er dient zur Bestätigung und Stabilisierung des Sprachniveaus und hilft beim Abbau von Integrationsbarrieren.
Vermittelt werden hier in vier Wochen nur Grundkenntnisse, erklärte Christian Schultze vom Jobcenter Lübbenau. Unbefriedigend für die Flüchtlinge. Besser als nichts aber, um die lange Wartezeit bis zur Teilnahme an einem dreimonatigen Integrationskurs zu überbrücken. Vier bis sechs Monate müssten sich bereits anerkannte Flüchtlinge in der Regel gedulden, so Herr Schultze. Die Anforderungen an die Lehrer, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stellt, sind übertrieben hoch. Aktuell gibt es in Lübbenau/Spreewald bei der WEQUA GmbH zwei Integrations- und zwei Aktivierungskurse.Im Lübbenauer Kaufland-Logistik-Unternehmen waren 20 Flüchtlinge vier Wochen als Praktikanten beschäftigt. Fünf Teilnehmer werden demnächst einen Arbeitsvertrag erhalten. Dies wurde gemeinsam vom Jobcenter und dem BIWAQ-Projekt FLIESS der Stadt Lübbenau/Spreewald vorbereitet und umgesetzt.

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