6. Job-Messe der Zeitarbeitsfirmen

Wie bereits im vergangenen Jahr, fand auch 2008 die Job-Messe Zeitarbeit im Media-Center des Eurospeedway Lausitz statt. Waren es ein Jahr zuvor 26 Zeitarbeitsfirmen die sich vorstellten, sind es am 21. Februar sogar 40 Unternehmen gewesen, die Jobsuchenden aus der Region eine neue Perspektive geben wollten. Die Angebote für Jobs als Facharbeiter oder Ingenieur, aber auch als Hilfskraft wurden von den aus ganz Deutschland anwesenden Vertretern und Bildungseinrichtungen erläutert und mit ausreichenden Informationsmaterialen präsentiert. Es war also für alle Interessenten etwas dabei. Das Interesse an regional, aber auch an überregionalen Stellen konnte gedeckt werden. Unter den Anbieter waren auch Personal-Leasing-Firmen aus Österreich, Schweiz und Holland. Ebenso wurden Mini-Jobs auf der bekannten 400-EURO-Basis angeboten. Damit so viele wie möglich diese besondere Chance des Widereintretens in die Arbeitswelt nutzen konnten, wurden ca. 1600 Arbeitslose aus der Region vor der anstehenden Messe per Anschreiben von Ihrer zuständigen Agentur für Arbeit auf die Messe aufmerksam gemacht. Mehr als 2000 Menschen nutzen die Messe am Ende tatsächlich, um sich über das Thema Leiharbeit zu informieren.

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„Die Branche der Zeitarbeitsfirmen boomt. Die Zuwachszahlen sind enorm“, sagte Reinhard Kröning, Geschäftführer bei der Agentur für Arbeit Cottbus, zum Zustandekommen der Messe. So gab es im Juni 2007 bereits 21.000 Zeitarbeitsunternehmen allein in Deutschland. Bereits seit den 60er Jahren gibt es „Arbeitnehmerüberlassungen“ oder auch „Personalleasing“, wie es offiziell heißt. Einen auffallenden Zuwachs hat die Branche jedoch erst seit 10 Jahren. Ende der 90er Jahren hat sich die Anzahl von Zeitarbeitern nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit mehr als verdoppelt. Für mehr als eine halbe Millionen Menschen in Deutschland bedeutet dies wieder Fuß im Arbeitsmarkt zu fassen. Zeitarbeit ist eine Chance für Arbeitslose, von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer, Berufseinsteiger oder Berufsrückkehrer. Beschäftigungsmöglichkeiten bietet sie gerade Arbeit suchenden mit aktuellen Berufserfahrungen. Eine weitere Statistik zeigt, welchen Stellenwert Zeitarbeit am heutigen Arbeitsmarkt einnimmt. Im Juni 2007 waren bereits 2,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in einem Zeitarbeiterunternehmen angestellt. Besonders Fachkräfte sind Mangelware. Ausgebildete Schweißer, Schlosser und Elektriker werden von den meisten Leihfirmen auch in unserer Region händeringend gesucht.

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Aber es gibt leider nicht nur eine positive Seite. 34 Prozent der Zeitarbeiter werden nur als Hilfspersonal tätig. Auch Flexibilität ist gefragt. Den über die Hälfte arbeitet kürzer als drei Monate an der gleichen Arbeitsstelle. Dies bedeutet, sich immer wieder an neue Aufgaben, Kollegen und Chefs zu gewöhnen. Die Beschäftigung von Zeitarbeitern im Dienstleistungssektor stieg 2007 auf 27 Prozent, hingegen nahm der Verleih von Arbeitnehmern in Metall- und Elektroberufen ab. Hier reduzierte sich der Anteil um 17 Prozentpunkten auf 24 Prozent aller Zeitarbeiter. Der Zeitarbeiter verdient zudem weniger als der Festangestellte, welcher die gleiche Arbeit verrichtet. Dies kann zu einer Spaltung der Belegschaft führen. Auch befürchten Betriebsräte, dass Stammpersonal durch Leiharbeiter ersetzt werden. Durch eine günstige Gesetzesregelung, ist es Zeitarbeitsfirmen erlaubt, den Leiharbeiter unbefristet an ein Unternehmen auszuleihen. Jedoch gibt es Bestrebungen durch die EU, Zeitarbeiter nach einer gewissen Zeit in Unternehmen, den Lohn anzugleichen.

Nach wie vor wird hauptsächlich von Männern Leiharbeit durchgeführt. Dies ist damit zu erklären, dass weiterhin in gewerblichen Tätigkeiten die Zeitarbeit eingesetzt wird. Frauen finden jedoch zunehmend auch Ihren Platz. Zuletzt waren 25 Prozent aller Leiharbeitnehmer weiblich. Dies kommt daher, dass auch Berufe aus dem kaufmännischen, sozialen oder touristischen Bereich immer stärker mit Leiharbeiterinnen besetzt werden. Ca. 15 Prozent der Zeitarbeitnehmer wechselte nach erfolgreicher Einarbeitung in eine reguläre Beschäftigung beim Entleihunternehmen. Eine Statistik, die sich in nächster Zeit hoffentlich noch erhöht, denn viele sehnen sich nach ständigem Wechseln doch nach einem regulären Job.

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Mehrere WEQUA GmbH Projektleiter, Mitarbeiter und Teilnehmer an Fördermaßnahmen nutzen die Gelegenheit, um Arbeitsplätze zu akquirieren. Anke Kutzer, Koordinatorin des Personaltransferprojektes für ehemalige Tschernitzer SAMSUNG Corning Deutschland GmbH - Mitarbeiter und Winfried Schumann, Personalmanager im gleichen Projekt, hielten vor allem nach regionalen Arbeitsplätzen in der Lausitz Ausschau.

Den Organisatoren dieser Großveranstaltung, der Geschäftsstellenleitung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Agentur für Arbeit Senftenberg, gilt ein besonderes Dankeschön.

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